By Fridolin Wirbelwind
Es war einmal, eine kleine Prinzessin, die war blond und total lieb.
Doch wie es eben auch bei Prinzessinnen vorkommen kann, saß dieser kleinen Dame auch der Schalk im Nacken. Es gab Tage, da war sie so aufgedreht, dass ihre Mama, die Königin, ab und zu sehr genervt war. Aber da die Mama eine gute Mama war, verzieh sie der Prinzessin immer wieder. Sie spielten gerne miteinander und erzählten sich auch alle Geheimnisse. Kurz gesagt, die Königin und die Prinzessin waren mehr als nur beste Freundinnen.
Eines Tages geschah aber etwas ganz besonderes.
Die Prinzessin lag schon im Bett und ihre Mama, machte noch etwas in der Küche.
Kurz bevor das Mädchen einschlafen wollte, hörte sie ein Geräusch. Aber da sie ja ein sehr mutiges Mädchen war, rief sie nicht die Mama um Hilfe, sondern hörte aufmerksam zu. Nach einigen Minuten meinte sie Worte zu hören. Sie hörte noch näher hin, um zu erkennen, wo diese Worte denn herkommen. Nach einiger Zeit, meinte sie, dass die Geräusche von ihrem Fenster her kommen könnten.
Also stand sie auf, schlüpfte in ihre Hausschuhe und ging zum Fenster. Da es regnete konnte sie nicht viel sehen. Nur das Licht der Strassenlaterne. Sie wollte schon wieder in ihr Bett gehen, da hörte sie ein Klopfen am Fenster.
Neugierig und mutig, wie sie nun einmal ist, geht sie wieder ans Fenster und sieht hinaus. Sie kann nichts erkennen und will sich schon wieder umdrehen, da hört sie ihren Namen. „Lilly,“ hörte sie eine Stimme in ihrem Kopf. Als sie sich dann umdrehte, sah Lilly eine Kralle am Fenster sich festhalten.
Sofort ging sie zum Fenster, denn Angst kannte sie nicht. Fenster auf, den Kopf raus stecken und die Kralle festhalten, das machte sie alles ohne groß zu denken.
Lilly war ja ein sehr mutiges Mädchen, aber auch meist sehr vorsichtig.
Doch an diesem Abend wollte sie Abenteuer erleben.
Sie versuchte die Kralle in das Fenster hoch zu ziehen. Das war ziemlich schwer, da sie ja noch ein kleines Kind war.
Aber nach einiger Zeit schaffte sie es, auch den Rest des Körpers hoch zu holen. Sie hat nicht nachgesehen, was zu der Kralle dazu gehört.
Schwer atmend lag Lilly auf dem Boden vor dem Fenster. Als sie sich dann umsah, wen sie sich da in ihr Zimmer geholt hatte, erschrak sie etwas. Aber nicht lange. Dort lag … ein Drache. Nicht so groß wie sie gedacht hatte, aber immerhin es war ein Drache. Er lag mit ausgebreiteten Flügeln vor dem Fenster und atmete fast nicht mehr. Also ging sie hin und hörte an seinem Brustkorb. Dort klopfte etwas, aber anders als sie es erwartet hätte.
Lilly überlegte etwas und massierte dann den Brustkorb des Drachen. Nach kurzer Zeit konnte sie sehen, dass sich durch die Haut des Drachens Licht zeigte. Sie drückte weiter und bald öffnete der Drache seine Augen. Er sah Lilly sehr dankbar an und kurz darauf legte er einen seiner Flügel über den Kopf von Lilly.
Sie fühlte sich so sicher und wohl.
Da begann der Drache zu sprechen:
„Ich bin Puff, vielen Dank, für deine Hilfe.“
Lilly rannten Tränen aus ihren Augen, denn sie liebte alle Lebewesen. https://www.youtube.com/watch?v=Y7lmAc3LKWM
Puff sang ihr diesen Song vor, und in Lillies Herz war eine tolle Wärme zu fühlen.
Der Junge, zu dem Puff vor vielen Jahren gehörte, war schon lange erwachsen, und nur junge Menschen können Drachen sehen und mit ihnen eine Freundschaft haben.
Als Lilly Puff fragte was denn mit dem Jungen geschehen ist, da seufzte Puff nur und meinte:“Er wurde erwachsen.“
„Was passiert denn wenn Menschen erwachsen werden,“ fragt Lilly.
„Dann verlieren sie den Glauben an die Magie, und uns magische Wesen,“ antwortete Puff.
Lilly wurde traurig und sie weinte Tränen. Tränen tief aus ihrem Herzen.
„Aber was passiert mit Euch, wenn niemand mehr an Euch glaubt?“
„Dann hören wir auf bei euch zu sein. Dann müsst ihr ohne uns leben.“
„Wie lange kannst du nun mein Freund sein,“ fragte Lilly, den Puff.
„So lange, wie Du an mich glaubst.“ Danach muss ich mir wieder ein neues Kind suchen.
Wer möchte nun weiter lesen?