© By Fridolin Wirbelwind
Ich bin Ü60. Während meiner Teenagejahre trugen die Mädchen Miniröcke und Hotpants. In der Schule durften die BH-Träger der Mädchen nicht zu sehen sein, das gab eine Ermahnung.
Es gab Schlaghosen und Plateuschuhe. Jungs trugen, in der Disco, Rüschenhemden und hatten lange Haare. Rauchen durften wir ab 16, und in die Kneipe eh um Bier zu trinken. Wir schlichen uns ins Kino, zu Josefine Mutzenbacher.
Am Wochenende waren wir zum Zelten an den Baggerseen oder in den Steinbrüchen. Es wurde geknutscht und gefummelt.
Wir hatten einen Lehrer der uns beim Pool-Spiel Mathe und Physik erklärte.
Auf der Konfirmationsfreizeit wurden keine Zimmer kontrolliert, aber unser Pfarrer legte jeden Tag ein Kondom unter jedes Kopfkissen.
Wir waren in Cliquen, und prügelten uns auch.
Wir hörten Musik aus vielen Genres, und machten unsere Eltern irre.
Lehrer waren entweder gut oder mies. Gute Lehrer bekamen auch den einen oder anderen Schabernack ab.
Es war nicht alles toll oder gar super.
Wir verloren einen super Lehrer, weil er einmal bei einer Versammlung der DKP gesehen wurde.
Wir waren bei Demos gegen Atomkraft und bezogen dafür Dresche von der Polizei, manchmal mussten einige von uns sogar ins Krankenhaus, ich auch.
Wir versuchten uns im Sinne der 68er zu verhalten.
Wie immer gab es auch bei uns damals auch Typen welche alles übertreiben mussten.
Aber ich muss sagen, dass diese Zeiten mich zu dem machten was ich Heute immer noch bin:
Ein Antifaschist!