Eine Geschichte zum Advent

© By Fridolin Wirbelwind

Noch drei Wochen bis Weihnachten. Papa ist noch auf der Arbeit, Mama sitzt in der Küche mit den beiden Kindern, sie basteln Strohsterne und hören Weihnachtslieder. Mama ist fröhlich, weil sie sich schon freut auf die Feiertage. Heute wird gebastelt und Morgen werden Kekse gebacken. Der Adventskranz wurde auch selber gebastelt und die Wohnung wird jeden Tag etwas mehr geschmückt. Das machen sie schon seit vielen Jahren so und es ist immer wieder sehr schön.

Papa bringt abends dann neue Lichterketten an und in der Wohnung brennen überall Kerzen. Da Papa im Gartenbau arbeitet, bringt er jeden Tag Tannenzweige mit, welche diesen ganz besonderen Duft in die Wohnung bringen. Die Eltern suchen auch immer Menschen die um diese Zeit des Jahres einsam sind, und besuchen sie.

Dieses Jahr werden sie noch in das Seniorenheim in ihrem Ort gehen, und dort spielen sie dann, mit Freunden der Kinder, die Weihnachtsgeschichte.

Die Mama hat ein paar Tränen in den Augen, wenn sie daran denkt, wie sich die alten Menschen darüber freuen.

Es klingelt und als die Kinder losspurten um die Türe zu öffnen, kommt Mama wieder in die Realität, wischt sich die Tränen aus den Augen und steht auch auf um zu sehen, wer da ist.

Die Nachbarin steht da, mit ihren Kindern und fragt ob sie reinkommen dürfen.

Klar dass sie hereingebeten werden. Es wird gefragt ob die Nachbarin einen Tee und die Kids einen Kakao möchten. Sofort sind alle Kinder am Küchentisch und basteln Sterne.

Die Mütter gehen ins Wohnzimmer und tratschen und ratschen, so wie es alle Menschen gerne machen.

Da kommt eines der Gastkinder ins Wohnzimmer und fragt seine Mutter ob sie nicht auch Weihnachten feiern dürfen. Aische sieht fragend die Hausfrau an. Die lacht und meint nur, dass jeder Mensch Weihnachten feiern darf, weil dieses Fest doch Frieden und Freundschaft verbreiten will.

Papa kommt, er hat wieder jede Menge Tannenzweige im Auto und als Aische sieht wie ihre Kinder sehnsüchtig auf die Zweige sehen, fragt sie, ob sie nicht auch einige haben könnte, sie würde sie auch bezahlen. Papa lacht und sagt den Kids, dass sie alle haben könnten, weil er ja am nächsten Tag wieder welche mitbringt.

Sofort sind alle Kinder im Hof und holen die Zweige aus dem Auto raus und bringen sie in die Wohnung der Nachbarn. Die Kids helfen dabei die Zweige an die Fenster zu kleben, und ab und zu werden auch Lichterketten geholt und die Wohnung der Nachbarn in ein Weihnachtshaus verwandelt.

Als Cemal nach Hause kommt, ist der sehr überrascht. Als er seine Kinder fragt was die denn veranstalten, bekommt er zur Antwort, dass seine Kinder das einfach schön finden.

Cemal kommt nun rüber und fragt wer die Idee zu dieser Deko hatte.

Ihm wird gesagt, dass die Kinder das gerne so machen wollten.

Er wird zwar nachdenklich, aber er hat nix dagegen und als seine Kids ihn fragen ob es nicht auch einen Weihnachtsbaum in der Wohnung geben könnte, sagt er Ja dazu. Die Familien sitzen noch lange zusammen und reden, über den Koran und die Bibel. Über die Weihnachtsgeschichte und was die beiden Religionen gemeinsam haben.

Doch egal, was auch immer gesprochen wurde, diese Eltern haben ihren Kindern gezeigt, dass wir alle eines gemeinsam haben, die Hoffung auf ein schönes Miteinander.

Diese Familien sind nun schon seit fast 40 Jahren befreundet, sie feiern Weihnachten und Ostern, das Zuckerfest und seit etwa 25 Jahren auch mit den jüdischen Freunden das Laubhüttenfest.

Ich wünschte, dass noch mehr Menschen so tolerant werden und gemeinsam ihre Feste feiern.

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