© By Fridolin Wirbelwind
Da sitzt er nun, der alte Mann. Ganz alleine in seiner kleinen Wohnung. Fast 80 Jahre ist er nun, hat viel gesehen und erlitten. Aufgewachsen im Krieg, danach Flucht in den Westen. Die Mutter musste ihn und seine Geschwister ohne Mann durchbringen, der fiel in Russland. Sie machte jede Arbeit um zu überleben. Als er 14 war ging er zu einem Schmied in die Lehre, machte später dann weiter als Lagerarbeiter.
1958 hat er dann geheiratet und mit seiner Frau drei Kinder bekommen. Die Kinder bekamen eine gute Erziehung.
Nach 10 Jahren Ehe ist seine Frau dann gegangen, einfach so. Er kam von der Arbeit zurück und Frau und Kinder waren fort. Kein Brief und kein Abschied.
Er verlor den Boden unter den Füssen. Heute sagt er auch, dass er in Selbstmitleid versunken war und darum zu trinken anfing. Bald hat er dann auch den Job und die Wohnung verloren. Viele Jahre trieb er sich dann auf den Straßen herum. Er stahl und betrog, und saß dafür so manches Jahr im Gefängnis.
An seinem 70. Geburtstag wurde ihm bewusst was er aus seinem Leben gemacht hat …. nämlich nichts. Doch sucht er nun die Schuld nicht mehr bei anderen.
Es dauerte einige Zeit, bis er mutig genug war um sich bei einem Amt zu melden um im Alter nicht mehr in Parks schlafen zu müssen.
Nun hat er sein kleines Reich, nicht groß und viel Geld hat er auch nicht, aber er hat nun ein Zuhause.
Es ist schön eingerichtet und immer wenn ich ihn besuche, stellt er mir Kaffee und einen Keks hin.
Schenken darf ich ihm nichts, da er ja alles hat, was er braucht. Manchmal begleite ich ihn zum Arzt oder besuche ihn wenn er mal wieder in die Klinik muss.
Seine Kinder hat er nie wieder gesehen, doch wenn er ab und zu über sie spricht, dann treten ab und zu Tränen in seine Augen.
Er ist alleine und wartet nur noch auf den Tod. Doch er hadert nicht mit seinem Schicksal, macht weder einen Gott noch die Menschen für irgend etwas verantwortlich.
Vor diesem Manne habe ich Respekt. Manch anderer wäre verbittert, nicht dieser Mann.
Denkt doch mal an diese einsamen Menschen, wenn Ihr nun wieder losgeht und Euch Dinge wünscht, weil ja bald wieder Weihnachten ist.
Solltet Ihr so einen Menschen in Eurer Nachbarschaft haben, dann überlegt doch mal ob Ihr diesen Menschen nicht mal besuchen könnt.
Wir machen das oft an Weihnachten. Damit einsame Menschen nicht alleine feiern müssen.
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Ich mache an den Feiertagen fast immer bei FB eine Online-Fete. So können auch Menschen sich mit anderen austauschen, ohne dass sie sich schämen müssen.
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so etwas ist toll und sehr wichtig.
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